einen wunderschönen,
der Slogan: „Nie wieder ist jetzt“ wird immer häufiger auf Demos gezeigt. Ohne eine „Machtübernahme“ in 2024 zu menetekeln, kann das auf anderen Ebenen durchaus unterstrichen werden. Das „Wir haben doch von allem nichts gewusst“ & „Wie konnte das damals passieren“ wird aktuell leider greifbarer, ob durch den fragwürdigen Umgang mit Fakten oder - daraus resultierend - schwer erklärbaren Wahlergebnissen. [siehe USA, ARG, NED, usw. usf.]
Sicher scheint, dass die #NoAfd die Demokratie irgendwie schlumpfen [oder um öffentlich rechtlich zu bleiben: mausen und porzellantechnisch elefanten] will. Parteiinterne Auseinandersetzungen erinnern schon jetzt eher an „Lange Messer“ als an zivilisierte Diskurse. Wer sich Sorgen um den „Untergang des Abendlandes“ macht, findet genau hier eher die Protagonist*innen dafür.
Fest steht laut ihres gültigen Programms [Analyse by Fratzscher-Studie 2023, IfW], dass es nur wenigen ihrer eigenen Wähler*innen besser, aber sehr vielen von ihnen schlechter gehen würde. Die Umverteilung von unten nach oben soll forciert und der Wohnungsmarkt dereguliert werden [dass das prima funktioniert, beweist Berlin ja alltäglich!]. Dazu kommt Erzreaktionäres zu Klimawandel [PR-Waldbesetzung gegen Windräder(!)], Familienbild/Abtreibung, Inklusion u.v.m.. Das ergäbe das #NoAfd-Paradoxon: Hauptleidtragende ihrer Politik wären [neben den Flüchtlingen] eher die eigenen Wähler*innen. Deshalb müsste es gerade in ihren „einschlägigen“ Foren eigentlich ENDLICH AUFWACHEN!!1!!1 heißen...
Die mediale Präsenz dieser Wirrköpfe lässt zudem noch die wichtigen Themen immer wieder ins Hintertreffen geraten: Da jammert „Die Wirtschaft“ über ständige Krisen, obwohl die Schere von arm & reich auch dabei beständig weiter aufgegangen ist. Und sie fordert Steuersenkungen bzw. Subventionen für eher Wohlhabende. Vielleicht sollten „ganz oben“ mal wieder die Gewinne sozialisiert und die Verluste privatisiert werden, statt umgekehrt..?
Das Klima wandelt sich auch weiter, wenn nicht alle „dran glauben“, jeder Cent, der jetzt nicht in die Hand genommen wird, kostet in einigen Jahren viele Euros [keine Grüße an die Schuldenbremsenden von der fdp!]. Den Vogel schießen sie beim Thema Verkehr ab: Nach dem Motto: “Lieber gar nicht fahren, als falsch fahren“ bringt Autominister Wissing Fahrverbote fürs Wochenende ins Spiel – Hauptsache in der Woche kommen wir in Porsche-Geschwindigkeit uff Arbeit…
Deshalb sind aller guten Demonstrationen der nächsten Wochen [mindestens!] drei: Zur Mietendemo am 01.Juni rufen wir mit auf, die Veranstaltungen rund um den 08./09. Mai werden durch unseren Themenschwerpunkt ergänzt und den Kampf- & Feiertag der Arbeitslosen organisieren wir wie immer mit. Achtung: Treffpunkt für die Demo 2024 ist 13:00 vorm BAIZ - das minimiert zusätzlich die Gefahr der Dehydrierung, zumal sie auch wie immer hier endet. Außerdem wird sie analog-
interaktiver: Auf der Programmseite findet Ihr passende Vorschläge für Demo-Losungen: Gerne die [oder eigene Ideen] auf A4 ausdrucken und auf die Jacke kleben.
Aber apropos Wirtschaft: Wir freuen uns, wenn Ihr auch im Mai so zahlreich in unsere Spelunke einkehrt – Gründe liefert ja auch das Kulturprogramm einige…
Beste Grüße von Eurer BAIZ-Crew
P.S. Traditionell gibt es im Sommer einige Veranstaltungen weniger. Falls Ihr aber was Dringendes/Passendes habt, versuchen wir das gerne umzusetzen. Ein BAIZ-Heft wird sich aber vermutlich nicht lohnen... Damit Ihr diese harte Zeit trotzdem ohne schwere Rätsel-Entzugserscheinungen übersteht, seien hier die noch relativ frischen BAIZ-Wort-Rätsel-Hefte empfohlen: für 3,-€ gibts 19 Rätsel und Ihr bleibt im Training...
[aus dem märz 2022-editorial immernoch gültig...]
junge welt vom 13.Januar 2021